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Viszerale Osteopathie für Tiere – Eine sanfte Therapieform mit tiefgehender Wirkung

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, die sich seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert stetig weiterentwickelt hat. Während sie ursprünglich für den Menschen entwickelt wurde, profitieren heute auch Tiere von ihren sanften, aber wirkungsvollen Techniken. Besonders die viszerale Osteopathie, die sich auf die inneren Organe (Viscera) und deren Beweglichkeit konzentriert, spielt eine immer größere Rolle in der Behandlung von Pferden und Hunden.


Geschichtlicher Hintergrund: Ursprung in der Humanosteopathie


Die Wurzeln der Osteopathie gehen auf den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828–1917) zurück, der das Konzept der manuellen Therapie auf Grundlage der körpereigenen Selbstheilungskräfte entwickelte. Sein Schüler Jean-Pierre Barral, ein französischer Osteopath, spezialisierte sich später auf die viszerale Osteopathie. Barral erkannte, dass die Beweglichkeit der inneren Organe eine entscheidende Rolle für das körperliche Wohlbefinden spielt und entwickelte Techniken zur sanften Manipulation dieser Strukturen.


Diese Erkenntnisse fanden mit der Zeit auch Anwendung in der Tierosteopathie. Pferde, Hunde und andere Tiere profitieren enorm von einer verbesserten Organmobilität, da Verspannungen oder Einschränkungen im viszeralen Bereich oft zu weitreichenden Problemen im Bewegungsapparat oder Stoffwechsel führen können.


Viszerale Osteopathie bei Pferden


Seit fünf Jahren arbeite ich intensiv mit der viszeralen Osteopathie bei Pferden und habe dabei immer wieder erlebt, wie tiefgreifend diese Technik das Wohlbefinden der Tiere verbessern kann. Pferde zeigen oft unspezifische Symptome wie Leistungsabfall, Rückenprobleme oder Verdauungsstörungen, deren Ursache im viszeralen Bereich liegen kann.

Durch gezielte manuelle Techniken kann die Beweglichkeit der Organe verbessert und deren Funktion optimiert werden. Besonders bei Pferden mit Kolikneigung, Atemwegsproblemen oder eingeschränkter Beweglichkeit kann die viszerale Osteopathie unterstützend wirken.


Neue Erfahrungen mit Hunden


Letzte Woche durfte ich mein Wissen noch weiter vertiefen und mich drei Tage lang intensiv mit der viszeralen Osteopathie bei Hunden beschäftigen. Hunde zeigen oft kompensatorische Muster aufgrund von Blockaden oder Organbelastungen. Besonders nach Operationen, bei Verdauungsbeschwerden oder bei stressbedingten Problemen kann diese sanfte Technik helfen.


Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Hund mit wiederkehrenden Problemen im Bereich der Lendenwirbelsäule und starken Verspannungen im Rücken zeigte nach der Behandlung eine deutlich verbesserte Beweglichkeit und ein entspannteres Verhalten. Die Mobilisation des Darms und die Arbeit an den faszialen Strukturen rund um den Darm führten dazu, dass sich der Muskeltonus normalisierte und der Hund insgesamt vitaler wirkte.


Fazit


Die viszerale Osteopathie bietet eine faszinierende Möglichkeit, Tiere ganzheitlich zu unterstützen. Ob Pferd oder Hund – das Lösen von Spannungen im Organbereich kann das gesamte Wohlbefinden verbessern und die Leistungsfähigkeit steigern. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren sammeln durfte, und freue mich darauf, mein Wissen weiter zu vertiefen und mehr Tieren zu helfen.


Hast du Fragen zur viszeralen Osteopathie oder möchtest du mehr über ihre Anwendung erfahren? Ich freue mich über den Austausch!


 
 
 

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